70-jährige Japanerin aus Trümmern ihres Hauses gerettet

Soma. Vier Tage nach dem Erdbeben und dem verheerenden Tsunami in Japan haben Rettungskräfte eine 70-jährige Frau und einen jungen Mann lebend aus den Trümmern geborgen. Die Nachrichten von der Rettung der beiden waren eine der wenigen Lichtblicke in der Katastrophe, die wohl weit mehr als 10 000 Menschen das Leben kostete. Tausende werden noch vermisst.

Die 70-jährige Sai Abe war mit ihrem Haus in der Stadt Otsuchi von der Riesenwelle nach dem Erdbeben weggespült worden. Gestern wurde sie in ihrem schwer beschädigten Haus in der Präfektur Iwate im Nordosten des Landes von Feuerwehrleuten gefunden und gerettet. Die Frau sei bei Bewusstsein, leide aber unter Unterkühlung und sei in ein Krankenhaus gebracht worden, sagte ein Feuerwehrsprecher.

Abes Sohn erklärte, er habe vergeblich versucht, seine Mutter zu retten. Sie selbst konnte nicht gehen, weil ihre Beine zu schwach waren, und er habe sie nicht tragen können, sagte Hiromi Abe im Fernsehen. Seine Erleichterung über ihre Rettung werde aber dadurch getrübt, dass sein Vater immer noch vermisst werde.

Im Fernsehen wurde auch die Rettung eines weiteren Überlebenden gezeigt, der als Mann Mitte 20 beschrieben wurde. Er wurde in der Stadt Ishimaki aus den Trümmern eines Gebäudes gezogen, nachdem Helfer seine Hilferufe gehört hatten. Auch ein Augenzeuge des Tsunamis im Indischen Ozean von 2004 hat die jüngste Katastrophe in Japan überlebt. Der 39-jährige Zahrul Fuadi sagte laut Nachrichtenagentur Kyodo:"Wir wurden von Tsunamis gejagt von Aceh bis Japan." Unterdessen haben Regierungssoldaten mit Fujiko Chiba eine Japanerin geborgen, die in einem isolierten Flüchtlingslager in der schwer zerstörten Präfektur Miyagi vier Tage lang von jeder Hilfe abgeschnitten war.