Die Europäische Union erwägt, den Staaten Nordafrikas zusätzliche Hilfen zur Verfügung zu stellen, um sie zu demokratischen Reformen zu ermutigen. Wie die "Financial Times" unter Berufung auf ein Papier für den EU-Gipfel am Freitag in Brüssel berichtete, seien weitere Entwicklungshilfen, eine Aufweichung der Einwanderungsbeschränkungen sowie der Abbau von Handelsbarrieren im Gespräch. "Diejenigen (Länder), die schneller vorangehen und schneller mit Reformen sind, werden auf größere Unterstützung der EU zählen können", heißt es in dem Papier.

Bereits 1995 hatten die EU-Staaten eine Initiative ergriffen, um über eine verstärkte euro-mediterrane Kooperation Frieden, Stabilität und Wohlstand in die Region zu tragen. Aber erst jetzt, mit den Revolutionen im arabischen Raum, gibt es eine echte Chance für eine derartige Entwicklung. Im Vorfeld des EU-Gipfels haben der ehemalige Außenminister und SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier und der außenpolitische SPD-Sprecher Günter Gloser einen "Marshallplan für das Mittelmeer" vorgeschlagen.