Flugverbotszone soll verhindern, dass Opposition bombardiert wird

Tripolis/Genf. Die libysche Führung um Machthaber Muammar al-Gaddafi muss sich auf weitere internationale Konsequenzen für Gewalttaten an ihrem Volk gefasst machen. Die Weltgemeinschaft will das Regime vor Gericht stellen, zugleich diskutiert sie militärische Maßnahmen immer intensiver. "Die Flugverbotszone ist eine Option, die wir aktiv in Erwägung ziehen", sagte US-Außenministerin Hillary Clinton gestern bei einer Tagung des Uno-Menschenrechtsrates in Genf. Eine solche Verbotszone über Libyen soll Gaddafi hindern, Kampfjets gegen Demonstranten einzusetzen.

Nach den USA und den Vereinten Nationen beschloss gestern auch die EU Sanktionen gegen das Regime in Tripolis. Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag nahm Ermittlungen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Libyen auf. Die USA haben rund 30 Milliarden Dollar an libyschen Guthaben eingefroren. Das ist die größte Summe, die jemals im Rahmen von Sanktionen blockiert worden sei. Betroffen seien sowohl Vermögenswerte des Gaddafi-Clans als auch Staatsgelder der libyschen Zentralbank.

In der Hauptstadt Tripolis schossen Sicherheitskräfte gestern laut einem Bericht der Zeitung "Kurina" auf unbewaffnete Demonstranten und töteten mehrere Jugendliche.