Nach den Demonstrationen vom Montag setzt Teheran Opposition massiv unter Druck

Teheran/Kairo. Mehr als ein Jahr hatte die Opposition im Iran geschwiegen - doch mit den Umstürzen in Ägypten und Tunesien machen nun auch die Gegner des Regimes um Präsident Mahmud Ahmadinedschad mobil. Und die Regierung schlägt mit Härte zurück. Nach den jüngsten Demonstrationen Tausender Regime-Gegner in Teheran haben 223 der 290 Parlamentsabgeordneten die Todesstrafe für führende Oppositionelle gefordert. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Irna riefen die Abgeordneten: "Tod für Mussawi, Karrubi und Chatami." Mir-Hossein Mussawi und Mehdi Karrubi hatten zu den Kundgebungen aufgerufen, Ex-Präsident Mohamed Chatami gehört zu den führenden Unterstützern der Opposition.

Derweil gehen die Spekulationen um den Gesundheitszustand des früheren ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak weiter. Die saudiarabische Zeitung "Aschark al-Aswat" berichtete gestern, der 82-Jährige verweigere die notwendige medizinische Versorgung und wolle nicht zur Behandlung nach Deutschland gebracht werden. Sein Zustand habe sich dramatisch verschlechtert. In Kairo trat erstmals ein Gremium aus Juristen zur Überarbeitung der Verfassung des Landes zusammen. Die Kommission soll binnen zehn Tagen Änderungsvorschläge vorlegen.