Der Fall Berlusconi ist nicht der erste, in dem ein Regierungschef - oder auch ein Staatspräsident - vor Gericht gestellt wird. Einige der Belasteten traten jedoch noch vor Prozesseröffnung zurück.

Alberto Fujimori wurde 2000 allerdings seines Präsidentenamtes in Peru enthoben - wegen Korruption und Verstoßes gegen die Menschenrechte. Die Prozesse folgten trotzdem: In drei getrennten Verfahren wurde Fujimori später zu insgesamt 38 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.

Mosche Katzav trat 2007 als Israels Staatspräsident zurück, als ihm ein Verfahren wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung in mehreren Fällen drohte. Er wurde im Dezember 2010 schuldig gesprochen, das Strafmaß ist noch nicht verkündet.

Geir Haarde, Islands Premierminister, trat 2009 im Zusammenhang mit massiven Vorwürfen von Fehlverhalten in der Finanzkrise sowie der Annahme umstrittener Spendengelder zurück. Ihn erwartet nun ein Verfahren vor dem Sondergerichtshof.