Die Maghrebstaaten und der Nahe Osten erleben Wochen der Revolten. Eine Chronik

Hamburg. Tunesien ist der Ausgangspunkt der Unruhen. Nach der Selbstanzündung eines arbeitslosen Akademikers im Dezember kommt es im Januar zu Protesten gegen Armut und Unterdrückung.

14. Januar: Tunesiens Präsident Ben Ali wird gestürzt. Die Lage beruhigt sich. Doch in zahlreichen Ländern der arabischen Welt regt sich Protest.

17. Januar: Vor dem Parlament in Kairo versucht ein Ägypter, sich selbst zu verbrennen. Er wird schwer verletzt.

25. Januar: In Kairo demonstrieren Zehntausende gegen Staatschef Husni Mubarak. Vier Menschen sterben.

27. Januar: In Tunesien wird auf Druck der Regimegegner die Übergangsregierung umgebildet. Im Amt bleibt aber Ministerpräsident Mohammed Ghannouchi. In Kairo lösen die Proteste einen Kurseinbruch an der Börse aus. Friedensnobelpreisträger Mohammed al-Baradei stellt sich an die Spitze der Demonstranten.

28. Januar: Ägyptens Regierung kappt das Internet und den Mobilfunk. Mehr als 100 000 Demonstranten fordern die Staatsmacht heraus. Al-Baradei wird unter Hausarrest gestellt. Militär rückt in die Städte ein. Mubarak kündigt die Bildung einer neuen Regierung an.

1. Februar: Nach Protesten in Jordanien ernennt König Abdullah II. einen neuen Regierungschef: Maruf Bachit. Doch die Opposition akzeptiert ihn nicht.

2. Februar: Straßenschlachten in Kairo zwischen Regimegegnern und Anhängern Mubaraks. Auch Journalisten werden attackiert. Präsident Obama fordert ihn in einem Telefonat auf, den geordneten Übergang seines Landes zur Demokratie nicht zu verzögern.

3. Februar: Im Jemen schießen Sicherheitskräfte auf Demonstranten. Ein Mensch wird schwer verletzt.

4. Februar: Ein Aufruf der syrischen Opposition zu einem "Tag des Zorns" gegen das Regime von Baschar al-Assad findet keine Resonanz. Statt Demonstranten sind im Zentrum von Damaskus nur Sicherheitskräfte in Zivil zu sehen. Umso stärker der Protest in Jordanien. 1000 Menschen gehen für Reformen auf die Straße. In Tunesien beginnt die Übergangsregierung, die Opfer der Unruhen zu entschädigen und kündigt an, in der nächsten Woche den Ausnahmezustand im Land aufzuheben.