Rom. Papst Benedikt XVI. hat die blutigen Anschläge auf Christen in Nigeria und auf den Philippinen scharf verurteilt. Er rief gestern dazu auf, den "Weg des Hasses zu verlassen" und Konflikte friedlich zu lösen. Bei den Anschlägen an Heiligabend wurden mindestens 38 Menschen getötet. Die meisten von ihnen waren Christen. Das katholische Kirchenoberhaupt gedachte auch der 45 Menschen, die bei einem Anschlag der radikalislamischen Taliban vor einem Versorgungszentrum für Flüchtlinge im Nordwesten Pakistans ihr Leben verloren. Schon in seiner Weihnachtsansprache hatte Papst Benedikt die Christenverfolgung in vielen Ländern, etwa in Irak, Indien und China, angeprangert. Geduldig und mutig sollten die Christen "wegen der Einschränkungen ihrer Religions- und Gewissensfreiheit nicht verzagen, sondern in der Treue zu Christus und seiner Kirche ausharren und die Flamme der Hoffnung am Leben erhalten".

In Deutschland riefen Politiker und Kirchenvertreter zu mehr Solidarität mit verfolgten Christen auf. Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) mahnte in der "Welt am Sonntag", die neue irakische Regierung noch mehr daran zu erinnern, alles zum Schutz der Christen im Land zu tun. Der ehemalige DDR-Bürgerrechtler Joachim Gauck beklagte mangelndes Interesse am Problem der Christenverfolgung. "Wenn es antichristliche Aktivitäten in der Welt gibt, ist das für viele leider eine quantité négligeable". Auch Wertkonservative seien in dieser Frage zu zurückhaltend.