“HMS Astute“, das teuerste Atom-U-Boot der britischen Marine, ist vom Pech verfolgt

London/Hamburg. Sie ist das teuerste und modernste U-Boot der britischen Marine - doch seemännisches Glück ist der "HMS Astute" bisher nicht beschieden. Am 22. Oktober war der 100 Meter lange 7800-Tonnen-Koloss auf einer Testfahrt aus unbekannten Gründen von einem mit Bojen deutlich gekennzeichneten Korridor vor der schottischen Isle of Skye abgekommen und war auf Grund gelaufen.

Damit aber nicht genug: Anschließend wurde das Atom-Boot bei der Bergung auch noch von einem Schiff der Küstenwache gerammt. Es müsse nun in einer Werft repariert werden und zum Marinestützpunkt Faslane zurückkehren, teilte die britische Marine gestern mit. Verletzt wurde bei der Havarie nach Marineangaben niemand, auch sei keine Radioaktivität ausgetreten, hieß es in einer Erklärung.

Einen Tag, bevor die "HMS Astute" auf Grund lief, hatte die britische Marine noch das wohl stolzeste Ereignis ihrer Geschichte gefeiert: Den Sieg der Royal Navy über Napoleons Flotte in der Seeschlacht von Trafalgar am 21. Oktober 1805.

Die "HMS Astute" - das englische Wort bedeutet listig oder scharfsinnig - war 2007 vom Stapel gelaufen und soll erst 2011 regulär in Dienst gestellt werden. Das mit Torpedos und Atomraketen bewaffnete Boot ist durch eine Tarn-Technologie schwer aufspürbar. Der Bau verschlang die Rekordsumme von rund vier Milliarden Euro. Die Taufe hatte Prinz Charles' Frau Camilla vorgenommen.

Vor acht Jahren war bereits ein anderes Atom-U-Boot der Royal Navy, die "HMS Trafalgar", vor der Insel Skye auf Grund gelaufen und beschädigt worden. Die zuständigen Offiziere hatten die Strömung falsch berechnet; sie wurden von einem Militärgericht bestraft. 2008 lief radioaktives Kühlwasser aus. Das Boot wurde im vergangenen Jahr außer Dienst gestellt.