Berlin. Bei der Bekämpfung des Hungers in der Welt hat das vergangene Jahr keinen Fortschritt gebracht. Noch immer herrscht in 29 Ländern der Erde große Nahrungsmittelknappheit. 2,2 Millionen Kinder sterben jährlich durch Mangel- und Unterernährung. Das teilte die Welthungerhilfe bei der Vorstellung ihres diesjährigen Welthunger-Index in Berlin mit.

Besonders gravierend sei die Lage in Afrika südlich der Sahara, vor allem in der Demokratischen Republik Kongo, in Burundi, Eritrea und im Tschad. Experten sehen die Ursachen vor allem in Konflikten, schlechter Regierungsführung und hohen Aids-Raten. Auf dem Hunger-Index, den die Hilfsorganisation errechnet, rangieren aber auch Länder in Südasien ganz weit hinten, das größte darunter ist Indien. Hier sei der niedrige Sozialstatus von Frauen und Mädchen ein Schlüsselproblem. Im Rest der Welt erreicht nur Haiti ähnlich schlechte Werte.

Weltweit hungern nach Schätzungen der Uno-Ernährungsorganisation FAO etwa 925 Millionen Menschen. Das sind rund 16 Prozent der Weltbevölkerung. Im Vergleich zum Welthunger-Index 2008 sind die Werte nur leicht gesunken. Das Ziel der Industrienationen, die Zahl der Hungernden bis 2015 im Vergleich zu 1990 zu halbieren, hält die FAO für unerreichbar.