Viktor Bout war das teuflische Vorbild für Nicolas Cage als “Lord of War“. Jetzt kommt der russische Waffenhändler in den USA vor Gericht.

Bangkok. Der in Bangkok inhaftierte mutmaßliche Waffenhändler Viktor Bout wird nun doch in die USA ausgeliefert. Mit einer entsprechenden Entscheidung hob ein thailändisches Berufungsgericht das gegenteilige Urteil einer Vorinstanz auf. Die Auslieferung des 43-Jährigen müsse innerhalb von drei Monaten erfolgen, erklärte das Gericht.

Der ehemalige russische Luftwaffenoffizier und Geschäftsmann, berüchtigt als „Händler des Todes“, soll Vorbild für den Spielfilm „Lord of War“ mit Nicolas Cage in der Rolle eines skrupellosen Rüstungshändlers gewesen sein. Er gilt unter anderem als Waffenlieferant für den früheren liberianischen Diktator Charles Taylor , der heute wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht steht. Ferner soll Bout die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc) sowie andere Aufständische und Diktatoren in Asien und Afrika mit Waffen versorgt haben.

Bout wurde im März 2008 in einem Luxushotel in Bangkok festgenommen, nachdem ihn verdeckte US-Ermittler unter dem Vorwand nach Thailand gelockt hatten, Waffen für die Farc kaufen zu wollen. Seitdem strengten die USA ein Auslieferungsverfahren gegen ihn an. Während diverser Anhörungen hat Bout sämtliche Vorwürfe zurückgewiesen. Er sei ein Geschäftsmann und habe in Thailand über den Verkauf von Flugzeugen verhandeln wollen.