Islamabad. Angesichts der verheerenden Flutkatastrophe in Pakistan hat Außenminister Makhdoom Shah Mahmood Qureishi die Welt eindringlich um Hilfe gebeten. Falls keine ausreichende Hilfe komme, sei die Stabilität der Atommacht bedroht. Extremisten könnten von der Situation profitieren, sagte er der britischen BBC.

In Pakistan sind rund 20 Millionen Menschen von Hunger und Epidemien bedroht, es wurden erste Fälle von Cholera gemeldet. Inzwischen bewegt sich die Flutwelle Richtung Süden, zahllose Menschen sind auf der Flucht. Bundeskanzlerin Angela Merkel reagiere "mit großer Anteilnahme" auf die Nachrichten aus Pakistan, sagte der neue Regierungssprecher Steffen Seibert. Das "vielleicht nie da gewesene Ausmaß der Katastrophe" sei schockierend.

Nach Auskunft der Präsidentin der Deutschen Welthungerhilfe, Bärbel Dieckmann, steigt das Spendenaufkommen jedoch nur langsam. Sie appellierte, es sei eine "humanitäre Pflicht, zu spenden". Experten erklärten die Zurückhaltung der Deutschen mit dem schlechten Image Pakistans als Hort von Korruption und islamistischem Extremismus. Frankreichs Präsident Sarkozy regte eine europäische Eingreiftruppe für humanitäre Katastrophen an; der Vorschlag wurde von der EU-Kommission jedoch zurückgewiesen.