Radikale Islamisten bekennen sich zum Mord an zehn Helfern in Afghanistan

Berlin/Kabul. Der bislang schwerste Angriff der radikalislamischen Taliban auf ausländische Helfer in Afghanistan hat zehn Menschen das Leben gekostet und international Entsetzen ausgelöst. Zu den Opfern gehört auch eine 35 Jahre alte Deutsche, die nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin aus Sachsen stammt. Die "Bild am Sonntag" berichtete, die Frau habe als Dolmetscherin gearbeitet. Die Bundesregierung forderte eine "gründliche Aufklärung der Umstände dieses feigen Mordes" und eine Bestrafung der Täter.

Neben der Deutschen wurden nach Angaben der afghanischen Polizei eine Britin, sechs US-Amerikaner - darunter eine Frau - und zwei Afghanen umgebracht. Die Helfer waren als Team einer mobilen Augenklinik im humanitären Einsatz für die christliche Hilfsorganisation International Assistance Mission (IAM) unterwegs. IAM bestritt, dass die Mitarbeiter missioniert hätten.

Ihre von Kugeln durchsiebten Leichen waren am Freitagabend in einem Berggebiet in der Provinz Badachschan gefunden worden. Gestern wurden die Toten nach Kabul gebracht. Wie die US-Botschaft mitteilte, bemühten sich Vertreter der Botschaften der USA, Deutschlands und Großbritanniens mit den afghanischen Behörden, die Leichen zu identifizieren.