Vier Soldaten verletzt. Westerwelle verlangt schnelle Abzugs-Perspektive

Kabul. Bei einem Anschlag auf eine deutsch-afghanische Patrouille im Norden Afghanistans sind gestern vier Bundeswehrsoldaten leicht verletzt worden. Ihr Transportpanzer "Fuchs" war etwa zwölf Kilometer südwestlich von Kundus auf eine Sprengfalle von Aufständischen gefahren.

Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen kommen heute in Kabul zahlreiche Außenminister zusammen. Bei den Beratungen geht es vor allem darum, bis wann afghanische Soldaten in der Lage sein werden, selbst die Sicherheit aufrechtzuerhalten. Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) sagte dem Abendblatt: "Wir unterstützen das Ziel von Präsident Karsai, die Sicherheitsverantwortung 2014 vollständig zu übernehmen, und setzen uns dafür ein, dass dieses Ziel bei der Konferenz in Kabul nochmals bekräftigt wird." Man wolle sich noch in dieser Legislaturperiode eine Abzugsperspektive erarbeiten, "aber es wird auch nach der Übergabe der Verantwortung noch Soldaten, zivile Aufbauhelfer und Polizisten der internationalen Gemeinschaft in Afghanistan geben." Zuvor hatte Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen in einem Abendblatt-Beitrag für eine langfristige Kooperation von Nato und afghanischer Regierung plädiert. Der Übergang zu afghanischer Führung werde lange dauern.