Angesichts der wuchernden Korruption in Afghanistan ist US-Justizminister Eric Holder zu Krisengesprächen mit führenden amerikanischen und afghanischen Vertretern nach Kabul geflogen. Der Kampf gegen die Korruption habe für die US-Regierung höchste Priorität, sagte Holder. Das "Wall Street Journal" hatte berichtet, allein in den vergangenen Monaten seien mehr als drei Milliarden Dollar außer Landes gebracht worden - der Großteil seien Hilfsgelder. Unter den Verdächtigen seien hohe Beamte und Regierungsmitglieder. Diese wiederum verhindern Ermittlungen.

Afghanistans Generalstaatsanwalt Mohammed Ishak Alko beschwerte sich über US-Botschafter Karl Eikenberry. Dieser hatte ihm den Rücktritt nahegelegt, weil der Ankläger sich weigere, gegen einen mutmaßlich korrupten Banker vorzugehen. Alko sagte, damit habe Eikenberry gegen seine "diplomatische Ethik" verstoßen.