Toronto. Es ist zumindest ein Teilerfolg für die Europäer und Bundeskanzlerin Angela Merkel: Die 20 wichtigsten Industrieländer der Welt (G20) haben sich auf ihrem Gipfeltreffen im kanadischen Toronto darauf verständigt, bis zum Jahr 2013 die Haushaltsdefizite zu halbieren. Um den Aufschwung zu stützen, müssten bestehende Konjunkturprogramme aber fortgeführt werden, hieß es. Immerhin solle von 2016 an mit dem Abbau der Schuldenberge begonnen werden, sagte Merkel: "Das ist sehr anspruchsvoll. Ehrlich gesagt, ist es mehr, als ich erwartet habe." Dass dieses Ziel von den Industrieländern insgesamt akzeptiert werde, sei "ein Erfolg".

Die Idee einer weltweiten Steuer auf Finanztransaktionen, wie sie unter anderem Deutschland fordert, setzte sich nicht durch. Zwar sollen die Banken an den Folgen der Finanzkrise beteiligt werden, doch das Wie bleibt jedem Mitgliedsland zunächst selbst überlassen. Der G20-Beschluss ist eine Selbstverpflichtung und rechtlich nicht verbindlich. Merkel sagte, der Gipfel dokumentiere eine "Übergangsphase" für die neue weltweite Finanzmarktarchitektur. Weitere Schritte sollten im November folgen. Am Rande des Treffens kam es zu Krawallen auf den Straßen und 480 Festnahmen in Toronto.