Teheran will die Gespräche mit der 5+1-Gruppe abbrechen, sollte das zivile Atomprogramm nicht anerkannt und Sanktionen nicht aufgehoben werden.

Moskau. Teheran setzt seine Gesprächspartner in den Atomverhandlungen unter Druck: Falls das Recht Irans auf ein ziviles Atomprogramm nicht anerkannt und die westlichen Sanktionen nicht aufgehoben werden, will der Gottesstaat die Gespräche abbrechen. Iranische Delegationskreise sprachen am Dienstag in Moskau bereits von einem Ultimatum an die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton.

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Zu Beginn des zweiten Tages der Atomgespräche in Moskau wartete Teheran noch auf eine Reaktion seiner Verhandlungspartner. Eine negative Antwort der 5+1-Gruppe (die fünf UN-Vetomächte Russland, USA, China, Großbritannien und Frankreich sowie Deutschland) auf das iranische Ultimatum würde „das Ende der Verhandlungen in ihrer jetzigen Konstellation“ bedeuten, hieß es. Allerdings war auch ein neues Treffen in einigen Wochen in China im Gespräch.

Bereits in der ersten Gesprächsrunde der 5+1-Gruppe wurde nach Angaben von Teilnehmern deutlich, dass die Verhandlungen nicht vorankommen. Die Positionen beider Seiten seien nur schwer miteinander vereinbar, sagte der russische Vizeaußenminister Sergej Riabkow. Ein Mitglied der iranischen Delegation bezeichnete die Atmosphäre bei den Verhandlungen als „überhaupt nicht positiv“. Experten halten einen Durchbruch bei den Gesprächen für unwahrscheinlich.

Das Treffen in Moskau am Montag und Dienstag ist das dritte dieser Art seit April. Zuvor waren die Atomgespräche 15 Monate lang auf Eis gelegen, die Beziehungen hatten sich abgekühlt. Während der Auftakt in Istanbul als positiv gewertet wurde, gelang in Bagdad nicht die erhoffte Annäherung. Mit Spannung wird nun erwartet, was das Treffen in der russischen Hauptstadt bringt. Der Westen hatte im Vorfeld angekündigt, auf konkrete Ergebnisse dringen zu wollen. Die Islamische Republik steht im Verdacht, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms heimlich an Kernwaffen zu arbeiten. Sie weist dies zurück.

Mit Material von dpa/rtr