Mörder auf Motorroller tötet drei Kinder und einen Lehrer - vorher Soldaten erschossen?

Toulouse. Ein ganzes Land ist im Schockzustand: Vor einer jüdischen Privatschule im südfranzösischen Toulouse hat ein Unbekannter drei Kinder im Alter von drei, sechs und zehn Jahren sowie einen 30 Jahre alten Religionslehrer erschossen. Der Lehrer war der Vater des Drei- und des Sechsjährigen. Zudem gab es Schwerverletzte.

Der Mörder war gestern zu Unterrichtsbeginn mit einem schwarzen Motorroller vor der Ozar-Hatorah-Privatschule aufgetaucht und hatte das Feuer mit zwei Pistolen auf die vor dem Gebäude versammelten Eltern, Lehrer und Kinder eröffnet. Der extrem skrupellos und kaltblütig agierende Täter verfolgte die fliehenden Menschen bis in die Schule und floh anschließend auf dem Motorroller. Wie sich herausstellte, war eine der Waffen im Großkaliber 11,43 Millimeter bereits bei den Morden an drei französischen Soldaten in Toulouse und Montauban vor wenigen Tagen verwendet worden. Auch bei diesen Anschlägen war der Mörder auf einem Motorrad oder Motorroller geflohen.

Die Bluttat löste international Entsetzen aus. Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy eilte an den Tatort und sprach von einem "Tag der nationalen Tragödie". Für den Großraum Toulouse rief er die höchste Terrorwarnstufe aus. Alle jüdischen und muslimischen Einrichtungen würden besonders gesichert, erklärte er. Für heute setzte Sarkozy eine Schweigeminute in allen französischen Schulen an. Im laufenden Wahlkampf hatte er die innere Sicherheit zum Schwerpunkt gemacht.