Hamburg/Washington. Die Kriegsgefahr wegen des Atomstreits mit dem Iran wächst. Deshalb wollen die ständigen Mitglieder des Uno-Sicherheitsrats und Deutschland ein Gesprächsangebot der Führung in Teheran annehmen. Das Treffen von Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und US-Präsident Barack Obama in Washington ist indessen ergebnislos und in frostiger Atmosphäre verlaufen.

Netanjahu scheiterte mit seiner Forderung, Obama möge in der Atomkrise eine "rote Linie" definieren, nach deren Überschreitung die USA militärisch gegen das Mullah-Regime vorgehen. Obama wiederum konnte Israels Regierungschef nicht vom Plan eines möglichen Militärschlags gegen die iranische Atomindustrie abbringen. Vor der einflussreichen jüdischen Lobbyorganisation Aipac sagte Netanjahu in Washington, die Israelis hätten geduldig die Bemühungen der Diplomatie sowie die Auswirkungen der Sanktionen gegen den Iran abgewartet. Nun könne man nicht mehr viel länger warten.

Der US-Präsident meinte hingegen, es bleibe genug Zeit für friedliche Lösungen. Aber auch Obama schließt eine militärische Option nicht aus. Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms an der Bombe zu bauen. Aber der US-Geheimdienst CIA hat dafür bisher noch keine Beweise gefunden.