Premier Netanjahu macht “Iran und sein Protegé Hisbollah“ für die Attentate auf israelische Diplomaten in Indien und Georgien verantwortlich.

Jerusalem/Tiflis. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu macht den Iran für die Bombenattentate auf israelische Diplomaten in Indien und Georgien verantwortlich. In der Nähe der israelischen Ländervertretung in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi ist am Montag ein Sprengkörper an einem Diplomatenfahrzeug explodiert, wie Botschaftssprecher David Goldfarb bestätigte. Dabei wurden nach Angaben des indischen Innenministeriums vier Menschen verletzt. Ein Sprengsatz vor der israelischen Botschaft in der georgischen Hauptstadt Tiflis konnte rechtzeitig entschärft werden. Israelische Vertretungen weltweit wurden aus Furcht vor weiteren Anschlägen in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt.

+++Kriegsgefahr am Golf wächst+++

Netanjahu sagte bei einem Treffen mit Abgeordneten seiner Likud-Partei, er glaube, dass Iraner hinter den Anschlägen in Neu-Delhi und Tiflis steckten. Israel habe in den vergangenen Monaten ähnliche Anschläge in Aserbaidschan, Thailand und anderswo vereiteln können. „In all diesen Fällen waren die Drahtzieher dieser Anschläge der Iran und sein Protegé Hisbollah“, sagte Netanjahu. Bei den Verletzten in Indien handle es sich unter anderem um die Frau eines Diplomaten sowie um einen Fahrer, hieß es in Jerusalem. Die genauen Umstände des Anschlags würden in Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden ermittelt. Fernsehbilder zeigten einen stark zerstörten Kleinbus mit blauem Diplomatenkennzeichen.

In Georgien ist ein weiterer Anschlag auf den Wagen eines Fahrers der israelischen Botschaft vereitelt worden. Unter der Limousine sei ein Sprengsatz entdeckt und entschärft worden, teilte das israelische Außenministerium mit. Der Fahrer habe die Vorrichtung rechtzeitig entdeckt und die Polizei alarmiert. Die Beamten fanden nach eigenen Angaben eine Granate. Das Fahrzeug habe etwa 200 Meter von der Botschaft entfernt geparkt. Israel hatte seine Auslandsvertretungen wegen des vierten Jahrestages des Todes des Hisbollah-Militärchefs in Alarmbereitschaft versetzt. Imad Mughinjeh war am 12. Februar 2008 in Damaskus bei der Explosion einer Autobombe getötet worden. Die vom Iran unterstützte schiitische Hisbollah-Bewegung macht Israel für Mughinjehs Tod verantwortlich und hat Rache geschworen.

Mit Material von dpa/dapd/rtr