Hamburg. "Es ist eine Tragödie, ein Drama", sagte Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) auf seiner Nahost-Reise. "Die Lage in Syrien wird immer schlimmer." Während das Regime von Präsident Baschar al-Assad mit zunehmender Brutalität gegen die Opposition vorgeht - allein am Montag soll es rund 100 Tote in Syrien gegeben haben -, versuchten der Westen und die Arabische Liga gestern Abend, mit einer gemeinsamen Resolution im Uno-Sicherheitsrat das Blutvergießen zu stoppen. Doch Russland widersetzt sich bislang allen Bemühungen, die Assad-Diktatur zu beenden.

Geplant war im New Yorker Sicherheitsrat die Anhörung des Generalsekretärs der Arabischen Liga, Nabil al-Arabi. Die Liga fordert, dass Assad einen Machtverzicht erklären müsse. Russland kündigte dagegen sein Veto an. Vize-Außenminister Gennadi Gatilow sagte, ein solcher Resolutionsentwurf würde den Weg zum Bürgerkrieg in Syrien ebnen. In Moskau wird vor allem eine ausländische Militärintervention wie in Libyen befürchtet. Außenminister Sergej Lawrow versicherte auf einer Australien-Reise, sein Land werde niemals zulassen, dass der Sicherheitsrat eine Militäraktion in Syrien billige.

Die Uno erhöhte dagegen den Druck auf Moskau. Generalsekretär Ban Ki-moon pochte auf ein geschlossenes Votum des Sicherheitsrats. In Syrien würden täglich Dutzende Menschen getötet. Das müsse sofort aufhören.