Die EU verschärft früher als bisher geplant die Sanktionen gegen den Iran. Es geht um einen Stopp der Öleinfuhren aus dem Iran.

Brüssel. Die Sanktionen der Europäischen Union gegen den Iran werden früher als bisher geplant verschärft. Die EU-Außenminister werden bereits am 23. Januar in Brüssel über einen Stopp der Öleinfuhren aus dem Iran und über zusätzliche Verbote gegenüber iranischen Banken entscheiden. Nach Angaben von EU-Diplomaten wird das Treffen der Außenminister um eine Woche vorgezogen. Damit soll eine Terminkollision mit dem BrüsselerEU-Sondergipfel vom 30. Januar verhindert werden. Die EU-Außenminister hatten Anfang Dezember beschlossen, im Streit um das Atomprogramm des Iran Sanktionen vorzubereiten, die den iranischen Finanzsektor "schwer treffen" sollen.

Zudem wollen sie ein Ölembargo gegen den Iran beschließen. Aus dem Iran kamen im Jahr 2010 rund 5,7 Prozent der Öleinfuhren der Europäischen Union. In Griechenland, Italien und Spanien liegt der Anteil iranischen Öls zwischen zwölf und 14 Prozent. Deswegen bemüht sich die EU, vor allem für diese Länder Ersatzlieferungen aus den Golfstaaten zu sichern.

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Der Iran bestreitet, an Atomwaffen zu arbeiten. Der iranische Handelsminister Schamseddin Hosseini warf der Europäischen Union vor, einen "Handelskrieg" mit Teheran vom Zaun brechen zu wollen.

Der venezolanische Präsident Hugo Chávez hat den Iran gegen Vorwürfe aus dem Westen in Schutz genommen. Der Iran sehe sich ständigen Bedrohungen aus den USA gegenüber, sagte Chávez in Caracas, wo er mit dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad zusammentraf. Ahmadinedschad wies Vorwürfe zurück, sein Land arbeite an einer Atombombe. "Jeder weiß, dass diese Worte ein Witz sind", erklärte er.