Der Burgberg Wawel in Krakau ist eines der bedeutendsten nationalen Symbole Polens. Wie der Athener Hügel der Akropolis für Griechenland war der Wawel einst politisches und religiöses Zentrum des polnischen Reiches. Die einstige Residenz der polnischen Könige ist zudem die Grabstätte für fast 20 Monarchen vom 14. bis zum 18. Jahrhundert. Der etwa 230 Meter hohe Hügel über der Weichsel wurde bereits im 9. Jahrhundert bebaut. Seitdem entstanden dort Kirchen, Schlösser, Befestigungsanlagen und Verwaltungsgebäude in unterschiedlichen Stilen. Heute gehört der umfangreiche Gebäudekomplex zusammen mit der Altstadt von Krakau zum Weltkulturerbe. Die barocke Kathedrale St. Stanislaus und Wenzel mit den Königsgräbern ist die Bischofskirche für das Erzbistum Krakau. Sie wurde 1320 errichtet und war bis 1734 Krönungskirche fast aller polnischen Monarchen, obwohl Warschau bereits 1596 Krakau als Hauptstadt ablöste. Hier ruhen unter anderen die beiden Nationalheiligen, nach denen die Kathedrale des heiligen Wenzel und des heiligen Stanislaus benannt ist. Auch die polnischen Dichter Adam Mickiewicz und Juliusz Slowacki sind dort begraben, ebenso wie Jan III. Sobieski, der Retter Wiens während der Belagerung durch die Türken 1683.