Pakistan: Die pakistanischen Atomanlagen stehen unter starkem militärischem Schutz, außerdem verfügt das Land über vergleichsweise geringe Mengen an nuklearem Material. Doch der Aufstand radikaler Islamisten und ihre Verbindungen ins Innere des pakistanischen Staates sind ein immenser Risikofaktor. Die Rivalität mit dem ebenfalls atomar bewaffneten Nachbarn Indien verschärft die Lage zusätzlich. Die größte Befürchtung einiger Experten ist, dass Kreise in Pakistans mächtigem Geheimdienst gemeinsame Sache mit Islamisten-Gruppen wie Lashkar-e-Taiba machen könnten - und schließlich einen Atomkrieg mit Indien provozieren.

Ehemalige Sowjetunion: Nach dem Ende des Kommunismus galten die Staaten auf dem Gebiet der zerfallenen Sowjetunion als Selbstbedienungsladen für Atommaterial. Mittlerweile sind die chaotischen Zustände der 90er-Jahre überwunden, die Sicherheit der Anlagen verbesserte sich deutlich. Dennoch bleibt die Kontrolle in einigen Bunkern, Forschungseinrichtungen und Reaktoren mangelhaft.

Nordkorea: Vor vier Jahren schockte das stets unter Geldmangel leidende Regime in Pjöngjang die Welt mit der Ankündigung, erstmals erfolgreich eine Atombombe getestet zu haben. Seitdem steht das Land im Verdacht, Material und Know-how aus seinem Atomprogramm auch auf dem Schwarzmarkt anzubieten. So soll Nordkorea einen Reaktor an Syrien verkauft haben, der waffenfähiges Plutonium herstellen kann.

Zivile Anlagen: Nuklearmaterial, das den Bau sogenannter "schmutziger Bomben" ermöglicht, können Terroristen auch aus zivilen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Forschungslaboren oder Industrieanlagen abzweigen. Diese Gefahr rückt erst allmählich ins Bewusstsein der Regierungen - nicht zuletzt, da die zivile Atomkraft weltweit eine Renaissance erlebt. Einer Studie der Harvard-Universität zufolge befinden sich weltweit 60 Tonnen hoch angereichertes Uran unter ziviler Aufsicht, die Hälfte davon außerhalb der USA und Russlands. Die Sicherheitsvorkehrungen sind oft deutlich laxer als bei militärischen Anlagen.