Zypern ist seit 1974 geteilt. Der griechisch-zyprische Präsident Christofias macht die Wiedervereinigung nun zur Chefsache.

Nikosia. Der griechisch-zyprische Präsident Dimitris Christofias will sich bei einem Scheitern der Gespräche über eine Wiedervereinigung der geteilten Mittelmeerinsel nicht zur Wiederwahl stellen. Sollten die Verhandlungen bis zur Wahl 2013 nicht zum Erfolg führen, „wird meine derzeitige Amtszeit meine erste und letzte sein“, sagte Christofias am Donnerstag. Er und sein nur von der Türkei anerkannter Kollege des türkischen Nordteils von Zypern, Mehmet Ali Talat, führen seit 19 Monaten Gespräche über eine Wiedervereinigung.

Christofias wurde 2008 mit dem Versprechen gewählt, die ins Stocken geratenen Verhandlungen mit Talat wieder aufzunehmen. Bislang gibt es allerdings kaum Fortschritte. Talat droht bei der Wahl am 18. April im Norden eine Niederlage gegen einen Hardliner.

Trotz zahlreicher Treffen seien beide Seiten in ihren Positionen noch weit voneinander entfernt, erklärte Christofias und kritisierte, der türkische Nordteil werde von der Regierung in Ankara beeinflusst. Zypern ist seit 1974 geteilt. Damals intervenierten türkische Truppen im Anschluss an einen Putschversuch von Befürwortern einer Vereinigung mit Griechenland. Das in Nordzypern ausgerufene Staatswesen wird international nur von der Türkei anerkannt.