Das ist schon bizarr: Die Schweizer Volkspartei schlägt vor, für deutsche Politiker, die ihre Gelder in die Schweiz oder nach Liechtenstein transferiert hätten, generell das Bankgeheimnis aufzuheben. Man ist offenbar entschlossen, Rache dafür zu nehmen, dass Deutschlands Politiker nun Ernst machen mit dem Ankauf der gestohlenen Steuersünder-Datensätze.

Sollte die Schweizer Volkspartei das Vorhaben tatsächlich umsetzen, so wäre das ein Anlass zur Sorge. Allerdings weniger um die deutschen Parlamentarier, die im Notfall noch zum Mittel der Selbstanzeige greifen können, bevor es zu spät ist. Sondern vielmehr um die Schweizer selbst, die bekanntlich in dünnerer Luft leben als die Resteuropäer.

Zeit für Bundespräsidentin Doris Leuthard, auf den Tisch zu hauen. In der Schweiz ist zwar manches anders als im Rest von Europa, aber auch bei den Eidgenossen gibt es die Lebensweisheit, dass nicht mit Steinen werfen soll, wer im Glashaus sitzt. Man sollte sie beherzigen.