London. Jemen erkennt im Kampf gegen die al-Qaida die dringende Notwendigkeit politischer und wirtschaftlicher Reformen an. Dies geht aus dem Entwurf zur Abschlusserklärung eines Treffens in London hervor, der heute verabschiedet werden soll. Die Teilnehmer der zweistündigen Sitzung - darunter US-Außenministerin Hillary Clinton - wollen gemeinsam den arabischen Staat stützen, verlangen jedoch auch einen Kampf gegen Korruption. Die Lage im Jemen trat nach einem gescheiterten Anschlag auf ein US-Passagierflugzeug über Weihnachten wieder in den Vordergrund. Zu dem Angriff hatte sich die radikale Islamistengruppe im Jemen bekannt.

US-Präsident Barack Obama hat einem Bericht zufolge die Geheimdienst-Zusammenarbeit mit dem Jemen im Kampf gegen al-Qaida genehmigt. Amerikaner würden dem Militär bei Angriffsplänen und der Entwicklung von Taktiken gegen die Extremistengruppe helfen sowie Waffen liefern, berichtete die "Washington Post". Die US-Behörden würden dem jemenitischen Militär auch Geheimdienstinformationen überlassen, hieß es in dem Bericht. An Razzien seien US-Soldaten jedoch nicht beteiligt.

Der Jemen steht vor gleich mehreren Herausforderungen. Neben dem Kampf gegen al-Qaida toben Konflikte mit Schiiten im Norden und Separatisten im Süden. Die Einnahmen aus dem Öl-Geschäft brechen ein, und es droht empfindlicher Wassermangel. Etwa 42 Prozent der 23 Millionen Menschen im Land leben von weniger als zwei Dollar am Tag.