Wenn 193 Staaten sich treffen, um einvernehmlich ein Abkommen zu beschließen, dann sind keine schnellen Entscheidungen zu erwarten.

Erst recht nicht, wenn diese die Energiepolitik und damit die Wirtschaftschancen der Länder berühren. Insofern ist das Hickhack beim Klimagipfel keine Überraschung. Er wäre nicht der erste Gipfel, dessen Ergebnis erst in letzter Minute erkämpft wird. Oder er wäre der zweite, der scheitert.

Anno 2000 konnten sich die Delegierten in Den Haag nicht einigen, auf welchem Weg das Kyoto-Protokoll zu erfüllen ist. In der Nacht zum Sonnabend gaben die Konferenzteilnehmer auf. Sie mussten ein halbes Jahr später in Bonn nachsitzen und erreichten ein passables Ergebnis. Das niederländische Beispiel zeigt: Ein Scheitern wäre besser als ein halbseidenes Abkommen, das von allen als Erfolg verkauft wird, aber dem Klima nicht nützt.