Die USA verschärfen die Energie-Sanktionen gegen den Iran. Dessen Präsident verteidigt sein Atomprogramm dagegen als besonders nachhaltig.

Teheran/Kopenhagen. Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat bei der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen für die Nutzung von Atomkraft als saubere Energiequelle geworben. „Alle Länder müssen Zugang zu den neuen Technologien haben, um ihre Energiequellen breiter zu fächern und in der Lage zu sein, saubere und erneuerbare Energien wie Wind, Sonne, Gezeiten, Geothermie und Atomkraft zu nutzen“, sagte Ahmadinedschad in einer Rede im Konferenzplenum. Er schlug überdies vor, das Jahr 2011 weltweit zum „Jahr der Veränderung der Verbrauchsmodelle und der Verringerung der Verschmutzungen“ zu erklären.

Unterdessen hat Iran eine neue Langstreckenrakete getestet und damit die Spannungen im Streit um sein Atomprogramm erhöht. Das Staatsfernsehen berichtete, die neue Version der Rakete vom Typ „Sedschil 2“ habe eine größere Reichweite als die „Schahab“-Rakete, die nach iranischen Angaben Ziele in bis zu 2000 Kilometer Entfernung treffen kann. Die zweistufige Feststoffrakete habe ihr Ziel getroffen. Der Name „Sedschil“ bedeutet „gebrannter Ton“. Er bezieht sich auf eine Geschichte im Koran, in der von Allah gesandte Vögel Angreifer von der heiligen Stadt Mekka vertrieben, indem sie Steine aus gebranntem Ton auf die Feinde warfen.

Im September hatte die Islamische Republik mehrere Raketentests vorgenommen und erklärt, die Flugkörper könnten jedes Ziel in der Region treffen. Das beunruhigt besonders Israel. Die USA hatten die Tests als Provokation verurteilt und den Iran aufgefordert, sein umstrittenes Atomprogramm aufzugeben. Die USA und Israel beschuldigen Teheran, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Kernkraft an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Der Iran bestreitet dies und beharrt darauf, dass sein Atomprogramm nur friedlichen Zwecken diene.

Angesichts der Weigerung des Iran, die Forderungen der Staatengemeinschaft zum Atomprogramm zu erfüllen, hatte das US-Repräsentantenhaus den Weg für Energie-Sanktionen gegen das Land freigemacht. Die Abgeordneten stimmten Strafen für ausländische Unternehmen zu, die den viertgrößten Ölexporteur mit Benzin beliefern. Mi dem Gesetz kann Präsident Barack Obama Energiekonzerne bestrafen, die den Iran direkt mit Benzin beliefern, sowie Unternehmen, die über Versicherungen oder Schiffstransporte zu den Geschäften beitragen. Die Zustimmung des Senats gilt als sicher. Der Iran hat nicht genug eigene Raffinerie-Kapazitäten und muss daher Benzin importieren.