Mit seiner Asien-Reise wolle US-Präsident Barack Obama auch den Führungsanspruch in der pazifischen Region betonen, hat sein Redenschreiber enthüllt. Seit langem schicken sich die USA an, ihren außenpolitischen Schwerpunkt vom alten Europa nach Asien zu verlagern. Wie kein US-Präsident zuvor steht der teilweise in Indonesien aufgewachsene Obama für diesen Paradigmenwechsel. Doch ausgerechnet in Asien erwächst den USA militärisch wie wirtschaftlich der schärfste Rivale in der Liga der Supermächte. China rüstet rasant auf, hängt die USA bei den Wachstumsraten ab und hält zudem fast 1,5 Billionen US-Dollar an Devisenreserven. Gleichzeitig geht der Alliierte Japan zunehmend eigene Wege. Vielleicht ist Obama der letzte US-Präsident, der noch einen derartigen Führungsanspruch im Pazifik formulieren kann.