Angesichts der verstärkten Militäroffensiven gegen Radikalislamisten in Pakistan und Afghanistan greifen Militante in der Krisenregion wieder verstärkt zum Instrument des Terrors.

Hamburg/Islamabad. Bei einem Attentat starben gestern in der pakistanischen Stadt Islamabad ein Brigadegeneral und sein Leibwächter. Der Fahrer wurde verletzt. Drei maskierte Täter eröffneten von zwei Motorrädern aus das Feuer und entkamen. Nach Angaben der Vereinten Nationen in New York handelte es sich bei dem General um den stellvertretenden Chef der Uno-Mission im Sudan, der zu einem Heimatbesuch in Pakistan war.

Am Dienstag hatten sich zwei Selbstmordattentäter in einer Universität in Islamabad in die Luft gesprengt und sieben Menschen mit in den Tod gerissen. Die Anschläge stehen offenbar im Zusammenhang mit der Großoffensive der pakistanischen Armee in der Taliban-Hochburg Südwaziristan.

Indessen wies die pakistanische Regierung Vorwürfe des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad zurück, der pakistanische Geheimdienst sei Drahtzieher des verheerenden Anschlags auf die iranischen Revolutionsgarden gewesen, bei denen am Sonntag 42 Menschen getötet worden waren. Zu der Tat hatte sich die sunnitische Rebellengruppe Jundallah bekannt.

In Afghanistan, wo vor allem die US-Truppen massiven militärischen Druck auf die Taliban und die Terrororganisation al-Qaida ausüben, setzen die Militanten nach amerikanischen Erkenntnissen zunehmend auch Kinder ein. Hunderte von ihnen sollen in Terrorcamps an Waffen geschult werden, darunter auch erst siebenjährige Jungen, die kaum den Rückstoß automatischer Waffen bewältigen können. CBS-News berichtete, wie die Taliban einen Elfjährigen und seine Freunde überredeten, einem mit den US-Truppen kooperierenden Milizkommandeur einen Fruchtkorb zu überreichen. Die Bombe darin explodierte vorzeitig, der Elfjährige verlor ein Bein, acht seiner Freunde wurden ebenfalls verletzt. Die US-Ärzte in den Feldhospitälern müssen immer mehr Kinder behandeln, die in Attentate verwickelt waren. Deren Eltern werden mit Nahrungsmitteln und anderen Vergünstigungen von den Taliban dazu überredet, ihre Kinder in Terrorcamps zu schicken.