In Japan kommt es allem Anschein nach zum Machtwechsel: Die DPJ beendete die seit mehr als 50 Jahren fast ununterbrochen andauernde Macht der LDP.

Tokio. Nach übereinstimmenden Prognosen japanischer Medien kommt es in Japan zum Machtwechsel. Wie der Fernsehsender NHK am Sonntagabend nach Schließung der Wahllokale auf Basis von Wählerbefragungen meldete, hat die größte Oppositionspartei DPJ unter Yukio Hatoyama bei der Wahl zum Unterhaus einen haushohen Sieg über die regierende LDP von Ministerpräsident Taro Aso errungen. Damit beendet die DPJ die seit mehr als einem halben Jahrhundert fast ununterbrochen andauernde Macht der LDP.

Es wird damit gerechnet, dass Hatoyama neuer Regierungschef wird. Nach jahrelangem Durchwursteln und Stagnation erhoffen sich viele Bürger einen Wechsel der Regierung. Hatoyamas Demokratische Partei könnte nach letzten Umfragen vor der Wahl auf mehr als 300 der insgesamt 480 Sitze in der mächtigen Parlamentskammer gekommen sein, die auch den Ministerpräsidenten wählt. Bisher hatte die DPJ nur 112 Sitze. Hatoyama stammt aus einer Politikerdynastie: sein Großvater war schon Premier, der Vater Außenminister, sein jüngerer Bruder Innenminister. (dpa)