Die autonome Mönchsrepublik Athos liegt auf der östlichsten der drei Chalkidiki-Halbinseln in Nordgriechenland. An ihrer Südspitze liegt der Berg Athos (2033 Meter). In dem unter Selbstverwaltung stehenden Gebiet leben auf 336 Quadratkilometern etwa 2500 Einwohner, überwiegend Mönche - zu Spitzenzeiten Anfang des 20. Jahrhunderts wurden mehr als 10 000 Mönche auf Athos gezählt.

Seit 1926 sind alle Mönche automatisch griechische Staatsbürger. 20 Großklöster in Athos gehören zu verschiedenen orthodoxen Kirchen.

Die rechtlich besondere Stellung des Athos ist seit der byzantinischen Zeit festgeschrieben. Bereits im 9. Jahrhundert siedelte Petros von Athos hier als erster Mönch, das erste Kloster (Megistis Lavras) wurde 963 gegründet.

Die 1743 gegründete Athosakademie sollte die Halbinsel auch zu einem Zentrum der orthodoxen Theologenausbildung machen, wurde aber bald wieder aufgelöst. Historisch bedeutsam ist die Athosbibliothek mit 12 000 griechischen Handschriften.

Als Ausgangspunkt für eine Reise auf die chalkidikischen Halbinseln gilt Thessaloniki, das von Deutschland aus angeflogen wird. Von dort geht es mit Bussen und einer Fähre über Ouranopoli weiter zum Hafen Dafni. Karyes, mit 300 Einwohnern die "kleinste Hauptstadt Europas", ist in einer Stunde auf der Straße zu erreichen. Hier tagt das aus Vertretern der Klöster gebildete Parlament. Dazu gibt es einen Souvenirladen, eine Bäckerei, ein paar spartanische Herbergen und ein Restaurant - für das Nötigste.

Jeder Einreisende, auch wenn er sich als Kunstinteressierter akkreditiert hat, gilt als Pilger und unterwirft sich den strengen Regeln der Mönchsrepublik. Das bedeutet: Kurze Hosen und nackte Oberkörper sind tabu.

Wer sich den Regeln nicht beugen will oder als Frau gar nicht erst einreisen darf, kann die spektakulär in die Felsen gebauten Klöster auch bei einer Rundfahrt vom Wasser aus betrachten.