Die Streitkräfte hatten die Landebahn blockiert, bis die Maschine abdrehte. Präsident Manuel Zelaya darf nach dem Putsch nicht in sein Land zurück. Er sagte, er wäre am liebsten mit dem Fallschirm abgesprungen. Zehntausende lieferten sich Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Tegucigalpa. Die Maschine kreiste über dem Flughafen, doch die Landebahn war blockiert. Die Rückkehr des gestürzten Präsidenten Manuel Zelaya nach Honduras ist gescheitert. Noch während der Jet aus Washington über dem Airport von Tegucigalpa Schleifen flog sagte Zelaya dem TV-Sender Telesur, er habe alles versucht. Es bestehe die Gefahr, dass Jagdflugzeuge der Armee seine Maschine „abfangen“. „Hätte ich einen Fallschirm gehabt, wäre ich aus dem Flugzeug gesprungen“, sagte der vor einer Woche entmachtete Staatschef. Zugleich kündigte er an, einen neuen Rückkehrversuch unternehmen zu wollen. „Wenn es jetzt nicht geht, dann werden wir es morgen oder übermorgen wieder probieren.“

Die Maschine landete später zum Auftanken in der nicaraguanischen Hauptstadt Managua. Von dort flog Zelaya nach San Salvador weiter. Die Präsidenten von Ecuador, Argentinien und Paraguay unterstützen ihn bei seinen Versuchen, die Macht in seinem Land zurückzuerlangen. Tausende seiner Anhänger hatten am Flughafen auf die Rückkehr gewartet. Dabei kam es zu Ausschreitungen mit Sicherheitskräften, bei denen zwei Menschen ums Leben kamen und mehrere verletzt wurden, wie lokale Medien unter Berufung auf die Polizei meldeten. Vom honduranischen Roten Kreuz lag dazu keine Bestätigung vor. Die Lage um den Flughafen beruhigte sich später.

Zelaya bekräftigte beim Anflug auf Tegucigalpa seinen Anspruch auf die Rückkehr ins Präsidentenamt. Er warf der Interims-Regierung vom Flugzeug aus in Telefonaten mit Fernsehsendern vor, mit Waffen gegen das eigene Volk vorzugehen. „Ich kehre zurück, um die Ordnung wiederherzustellen“, sagte er. Niemand habe das Recht, ihm als dem demokratisch gewählten Präsidenten und Oberkommandierenden das Recht auf Heimkehr streitig zu machen.

Interims-Präsident Roberto Micheletti teilte zur gleichen Zeit vor der Presse in Tegucigalpa mit, in Nicaragua seien an der Grenze zu Honduras Truppen aufmarschiert. Er forderte die mit Zelaya verbündeten Regierungen von Nicaragua und Venezuela auf, Honduras nicht anzugreifen.

Zelaya war am vergangenen Sonntag gestürzt und von Militärs außer Landes gebracht worden. Die neue Regierung wirft ihm vor, die Verfassung mehrmals gebrochen zu haben und eine Diktatur errichten zu wollen. Zelayas wichtigster Verbündeter, Venezuelas Präsident Hugo Chávez, hatte unmittelbar nach dem Staatsstreich verkündet, er werde die neuen Machthaber in dem kleinen mittelamerikanischen Land stürzen.