Mit Beginn der Nahost-Reise von US-Präsident Barack Obama hat sich der islamische Extremistenführer Osama Bin Laden zu Wort gemeldet.

Der arabische Nachrichtensender al-Dschasira berichtete gestern von der bevorstehenden Veröffentlichung einer Tonaufnahme, in der Bin Laden die Politik des US-Präsidenten gegenüber der islamischen Welt kritisiere. Der Extremistenführer werfe Obama vor, in dieser Hinsicht die Politik seines Vorgängers George W. Bush fortzusetzen, berichtete der Sender. In dem Tonband heiße es, der Druck aus Washington habe die pakistanischen Streitkräfte zu einem Feldzug "des Tötens, des Kämpfens, der Bombardierungen und der Zerstörung" im Swat-Tal geführt. Durch die Offensive gegen die Taliban seien Millionen von Muslimen aus der nordwestpakistanischen Region in die Flucht getrieben worden. Das Tonband wurde in den Minuten gesendet, in denen Obama in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad eintraf. Obama ging auf die Botschaft nicht ein und lobte die "Weisheit" des saudi-arabischen Königs Abdallah. Heute will Obama in Kairo für einen Neubeginn der Beziehungen zwischen den USA und der muslimischen Welt werben. Die "Rede an die islamische Welt" soll der Höhepunkt der vierten Auslandsreise Obamas seit seinem Amtsantritt sein.