Nach Beginn der von den radikalislamischen Taliban angekündigten neuen Offensive hat es in den vergangenen Tagen bei Kämpfen in verschiedenen Teilen Afghanistans Dutzende Tote gegeben.

Kabul/Berlin. In der Provinz Kunar im Osten des Landes attackierten Hunderte Aufständische einen afghanischen Militärposten.

Wie das Verteidigungsministerium in Kabul gestern mitteilte, kamen bei dem Überfall am Wochenende mindestens vier Soldaten ums Leben. Die US-geführten Koalitionstruppen teilten mit, afghanische und internationale Truppen hätten den Angriff zurückgeschlagen und dabei mindestens 19 Taliban getötet. Zwölf weitere Aufständische kamen nach afghanischen Angaben bei Gefechten in der südlichen Provinz Urusgan ums Leben.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bekräftigte unterdessen ungeachtet der jüngsten Anschläge auf die Bundeswehr die Fortsetzung des deutschen Einsatzes. "Wir wollen das Land stabilisieren, und zwar weil es im deutschen Interesse ist, dass von dort nie wieder Terroranschläge über die Welt kommen können wie am 11. September 2001", sagte Merkel der in Hannover erscheinenden "Neuen Presse". Ähnlich wie die Kanzlerin hatten sich zuvor bereits Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) geäußert.

In Urusgans Nachbarprovinz Helmand wurden laut Innenministerium vier Zivilisten bei einem Bombenanschlag getötet, darunter zwei Kinder. Sieben Menschen seien verletzt worden, als der Sprengsatz am Sonntag auf einem Marktplatz explodierte.