Drei Monate Staatskrise, Besetzung beider Flughäfen in Bangkok, 300.000 ausländische Touristen, die in Thailand fest sitzen: Diese Situation hat sich nun entspannt, die Opposition hat ihr Ziel erreicht und alle Ausländer dürfen nach und nach ausreisen.

Bangkok. Thailand-Urlauber können aufatmen: Die Opposition hat den Flugbetrieb in Bangkok wieder freigegeben. Damit kann der Verkehr in die Urlaubsregion langsam wieder anlaufen. Vor allem die Hunderttausenden, die in Bangkok gestrandet sind, dürften das Verfassunsgericht feiern, das den Weg für das Ende der Blockade geebnet hatte.

Auf dem internationalen Flughafen von Bangkok ist heute der Flugverkehr wieder angelaufen. Zunächst sei die Landung von Frachtmaschinen ermöglicht worden, sagte der Leiter der Luftverkehrsbehörde, Chaisak Anksuwan. Man hoffe, dass sich die Situation bald wieder normalisiere.

Das Verfassungsgericht ordnete heute die Auflösung der Regierungspartei PPP und zweier Koalitionsparteien an und entmachtete den Ministerpräsident Somchai Wongsawat. "Jetzt bin ich Vollzeitbürger", sagte der designierte Regierungschef. Er könne sich mit dem Urteil abfinden, da er nicht für sich selbst, sondern für Thailand gearbeitet habe. Der Ministerpräsident brach nach der Entscheidung des Gerichts eine Kabinettssitzung in Chiang Mai ab. Die Regierung hatte sich dorthin zurückgezogen, nachdem die oppositionelle Protestbewegung der Volksallianz für Demokratie (PAD) im August den Regierungsitz in Bangkok und in der vergangenen Woche auch die beiden Flughäfen der Hauptstadt besetzt hatten. Die Regierungsgeschäfte übernimmt einstweilen der stellvertretende Ministerpräsident Chaowarat Chandeerakul. Innerhalb von 30 Tagen müsse das Parlament nun einen neuen Ministerpräsidenten wählen, sagte sie.