Der russische Präsident Dmitri Medwedew hat den Banken des Landes in der internationalen Finanzmarktkrise einen weiteren Milliardenkredit...

Moskau. Der russische Präsident Dmitri Medwedew hat den Banken des Landes in der internationalen Finanzmarktkrise einen weiteren Milliardenkredit zugesichert. Die führenden Geldhäuser sollten ein Darlehen über 950 Milliarden Rubel (26,7 Milliarden Euro) für fünf Jahre erhalten, kündigte der Kremlchef an. 500 Milliarden Rubel seien für Russlands größte halb staatliche Bank Sberbank und 200 Milliarden Rubel für die staatlich geführte VTB-Bank bestimmt, wie die Agentur Interfax meldete.

Aktien der beiden Geldinstitute reagierten an der RTS-Börse gestern mit einem Kurssprung von jeweils mehr als zehn Prozent.

Zuvor hatten die größten russischen Banken bereits einen Kredit über umgerechnet 37 Milliarden Euro zur Unterstützung erhalten. Russland hat dank hoher Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft Devisenreserven von etwa 550 Milliarden US-Dollar. Eine größere Reserve haben nur China und Japan.

Russland bietet sich daher in diesen Tagen die Chance, seiner Forderung nach einer neuen Finanz-Weltordnung Taten folgen zu lassen. "Während die USA als Finanz-Supermacht abgewirtschaftet haben, steht Russland mit seinen enormen finanziellen Reserven stark da", sagt ein westlicher Banker mit jahrelanger Moskau-Erfahrung. "Liquidität bedeutet in diesen Tagen alles", heißt es in Moskau.

Dabei hat die Finanzkrise auch in Russland Schaden angerichtet. Der Leitindex RTS verlor in sechs Monaten zwei Drittel seines Wertes.