Bei einem der verlustreichsten Einsätze der Nato-geführten Truppe seit ihrer Stationierung Ende 2001 in Afghanistan sind neun US-Soldaten getötet und weitere 15 verletzt worden.

Kabul. Sie wurden am Sonntag an einem entlegenen Außenposten in der Provinz Kunar im Nordosten des Landes angegriffen. Nach Angaben der Internationalen Schutztruppe für Afghanistan (Isaf) wurden bei den Kämpfen außerdem vier afghanische Soldaten verletzt. Es seien zudem Dutzende Aufständische getötet worden.

400 bis 500 Aufständische griffen nach Angaben eines Vertreters des afghanischen Verteidigungsministeriums den Außenposten in der Nähe des Dorfes Wanat im Grenzgebiet zu Pakistan an. Unter ihnen waren demnach Taliban, Al-Qaida-Mitglieder und Anhänger von Gulbuddin Hekmatyar, Chef des Islamisten-Netzwerkes Hisb-i-Islami, der gegen die afghanische Regierung kämpft. "Es war ein gut organisierter Angriff", sagte Isaf-Sprecher Mike Finney in Kabul. Die internationalen Truppen hätten hart kämpfen müssen, damit die Aufständischen den Posten nicht einnehmen konnten, sagte Finney weiter. Erst mit Luftangriffen durch Hubschrauber und Bodenkämpfen konnten die Angreifer zurückgedrängt werden. Laut Finney sollen 40 militante Kämpfer getötet worden sein. Auf dem Außenposten hätten sich insgesamt 100 bis 150 afghanische und Isaf-Soldaten befunden. Derzeit sind rund 70 000 ausländische Soldaten in Afghanistan stationiert. In diesem Jahr kamen bereits 133 ausländische Soldaten ums Leben. Die USA erwägen nach Angaben der "New York Times", ihre Streitkräfte in dem Land zu verstärken. Dazu könnten im Irak stationierte US-Brigaden abgezogen werden. Der demokratische US-Präsidentschaftsbewerber Barack Obama kündigte an, er wolle zusätzliche 10 000 US-Soldaten nach Afghanistan schicken.