Istanbul bereitet internationale Konferenz über die Krise vor- auch US-Außenministerin Condoleezza Rice kommt.

ANKARA/BAGDAD. Bei einem neuen Gefecht zwischen türkischen Soldaten und Kämpfern der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei (PKK) sind im Grenzgebiet zum Irak 18 Menschen getötet worden. Der türkische Generalstab teilte gestern mit, Bewaffnete hätten bereits am Montag auf dem Berg Cudi drei Soldaten erschossen. Die Armee habe danach 15 Angreifer getötet und auch Kampfhubschrauber eingesetzt.

In Istanbul laufen derweil Vorbereitungen für eine internationale Irak-Konferenz, bei der morgen auch über den Kurden-Konflikt gesprochen werden soll. Dazu werden US-Außenministerin Condoleezza Rice und Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier erwartet.

Die Türkei droht mit einer Militäroffensive gegen Lager der PKK im Nordirak und hat an der Grenze Zehntausende Soldaten zusammengezogen. Sie hat ihre Verbündeten aufgefordert, gegen die PKK vorzugehen. Die PKK wird in der Türkei, aber auch in der Europäischen Union (EU) und den USA als Terrororganisation eingestuft. Bei Kämpfen sind in der jüngsten Zeit etwa 100 Menschen getötet worden. Insgesamt macht die Regierung in Ankara die PKK für den Tod von mehr als 30 000 Menschen seit 1984 verantwortlich.

Die irakische Regierung will für die Freilassung von acht türkischen Soldaten sorgen, die am 22. Oktober von PKK-Kämpfern verschleppt worden waren. Außenminister Hoschiar Sebari versprach nach einem Treffen mit seinem iranischen Kollegen Manuchehr Mottaki in Bagdad: "Die irakische Regierung bemüht sich, durch Verhandlungen, die über Dritte geführt werden, um ihre Freilassung."

Der Irak will mit der Errichtung zusätzlicher Kontrollpunkte im Norden des Landes außerdem die Bewegungsmöglichkeiten kurdischer Rebellen einschränken. So soll verhindert werden, dass PKK-Kämpfer aus den Bergen im Norden des Landes in dicht bevölkerte Städte gelangen. Zudem soll die Versorgung der Rebellen mit Lebensmitteln und Treibstoff gestört werden.

Der iranische Außenminister warnte die irakischen Kurden indirekt davor, die PKK zu unterstützen. "Wer den Terrorismus fördert, der gefährdet die brüderlichen Beziehungen zwischen allen Betroffenen", erklärte er. Gleichzeitig sprach er sich erneut gegen einen militärischen Alleingang der Türkei aus. Der Präsident des kurdischen Autonomiegebietes, Massud Barsani, sagte: "Wir sind nicht gegen die Türkei und strecken ihr die Hand der Freundschaft entgegen."