Die "Library of Congress" in Washington ist die umfangreichste Bibliothek der Welt. Die knapp 30 Millionen Bücher in insgesamt 460 Sprachen füllen Regale von etwa 850 Kilometer Länge. Neben den Büchern sind in der Bibliothek noch 58 Millionen Originalmanuskripte aus Politik, Kultur, Justiz und Wissenschaft untergebracht. Auch 2,7 Millionen auf Tonträger aufgenommene Reden und Musik sind in der Library of Congress zu finden und über zwölf Millionen Fotografien. Insgesamt verwaltet Chefbibliothekar James Billington, der seit 19 Jahren der Bibliothek vorsteht, über 130 Millionen Einzelstücke von unschätzbarem Wert, die von Tausenden von Helfern registriert, katalogisiert und erhalten werden.

Die Library of Congress wurde 1800 auf Geheiß des damaligen US-Präsidenten John Adams als Referenz-Bibliothek für Mitglieder des amerikanischen Kongresses installiert. 5000 Dollar kostete damals die Anschaffung der ersten Bücher, die in einem Raum des US-Kapitols untergebracht wurden. Als die Briten 1814 neben dem Weißen Haus auch das Kapitol anzündeten, verbrannten alle Bücher der Library of Congress. Ex-US-Präsident Thomas Jefferson bot seine Privatbibliothek, die als die beste im Lande galt und 6487 Bücher umfaßte, sofort als Ersatz an. Der Kongreß kaufte sie 1815 für 23 950 Dollar. Als der Umfang der Bibliothek immer größer wurde, baute man 1897 eine eigene Library of Congress unweit des Kapitols, die damals als "die größte, teuerste und sicherste Bibliothek der Welt" gefeiert wurde. Heute sind die Schätze der Library in drei Hauptgebäuden und vielen Lagerhallen untergebracht.