Der britische Premierminister Gordon Brown steht wegen einer gegen die Opposition gerichteten Verleumdungskampagne eines seiner engsten Mitarbeiter...

London. Der britische Premierminister Gordon Brown steht wegen einer gegen die Opposition gerichteten Verleumdungskampagne eines seiner engsten Mitarbeiter massiv unter Druck. Damian McBride, Sonderberater des Labour-Regierungschefs, musste am Wochenende zurücktreten, weil er beleidigende E-Mails über Oppositionspolitiker in Umlauf gebracht hatte. Ein Sprecher der konservativen Tories, William Hague, forderte eine Entschuldigung des Regierungschefs. "Das ist inmitten seiner Regierung direkt in der Downing Street geschehen", sagte Hague.

Nach Berichten der britischen Medien stellte McBride in den E-Mails obszöne Behauptungen über das Privatleben von Oppositionsführer David Cameron und des finanzpolitischen Sprechers der Tories, George Osborne, auf. Die Mails waren an einen ehemaligen PR-Berater der Labour-Partei gerichtet, der eine Website für Labour-Anhänger betreibt. Über eine undichte Stelle gerieten sie auch in die Hände eines konservativen Blog-Betreibers, Paul Staines. Die Mails seien "obszön" und zeugten von einer "langfristigen Schmutzkampagne der Downing Street", erklärte Staines auf seiner Website.

Brown erklärte, für derartiges Material gebe es "keinen Platz" in der Politik. "Weder der Premierminister noch andere Leute in der Downing Street wussten von diesen E-Mails", sagte ein Sprecher Browns. Der Premier habe McBrides Rücktritt akzeptiert.