Im All kam er nicht an, der angebliche nordkoreanische Satellit entpuppte sich als Luftnummer. Oder eben als Angriffswaffe und Langstreckenrakete. Nach dem Start in Nordkorea gibt es weltweit Verwirrung um den Test. Der Uno-Sicherheitsrat konnte sich nicht auf eine Ächtung einigen.

Seoul/New York. Sie wurde bislang nie erfolgreich getestet. Die Japaner verzichteten sogar auf den angedrohten Abschuss, obwohl ihr Territorium vermutlich überflogen wurde. Und dass diese nordkoreanische Rakete Taepodong-2 tatsächlich die Welt in Schrecken versetzen müsste, wird arg bezweifelt. Alles nur heiße Luft?

Eines war und ist klar: Nordkorea hat eine Rakete gestartet. Sie sollte einen Satelliten ins All bringen. Doch in der Erdumlaufbahn ist noch kein neues Objekt identifiziert worden. Das russische Weltraum-Kontrollsystem hat nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax nicht angeschlagen.

Damit sind die Informationen aus Südkorea und den USA quasi wasserdicht. Danach ist die mutmaßliche nordkoreanische Langstreckenrakete, vermutlich vom Typ Taepodong-2, irgendwo ins Meer gestürzt.

Auch wenn Südkorea lauthals protestierte der Uno-Sicherheitsrat ist unschlüssig ob dieses Tests. Der südkoreanische Präsident Lee Myung-Bak sagte, seine Regierung werde "mit der nordkoreanischen Provokation entschlossen und streng umgehen": "Der rücksichtslose Akt, der die regionale und globale Sicherheit gefährdet, kann unter keinen Umständen gerechtfertigt werden."

Eine dreistündige Sitzung des Uno-Sicherheitsrat brachte keine Lösung. Die Mitglieder konnten sich noch nicht einmal auf eine Ächtung einigen, die in solchen Fällen üblich ist. Diplomaten zufolge gab es Widerstand von China, Russland, Libyen und Vietnam. "Wir befinden uns an einem sehr heiklen Punkt", sagte der chinesische Botschafter Zhang Yesui nach dem Abbruch der Gespräche. Alle beteiligten Länder sollten sich nach seinen Worten zurückhalten, um Spannungen nicht zu vergrößern.

Die USA, Großbritannien, Frankreich und Japan arbeiteten einen Entwurf für eine Uno-Resolution aus, die Ende der Woche verabschiedet werden könnte. Sie sieht noch einmal schärfere Sanktionen gegen Nordkorea vor.