Drei Wochen nach Beginn des Gazakriegs ist die Hoffnung auf ein Ende der Kampfhandlungen noch an diesem Wochenende gewachsen.

Tel Aviv/Kairo/Gaza. Israels Außenministerin Zipi Livni sowie Unterhändler Amos Gilad wollten in Washington und Kairo letzte Details einer ägyptischen Initiative für eine befristete Waffenruhe klären. Das israelische Sicherheitskabinett muss dann nach Ende des Schabbats, dem jüdischen Wochenende, an diesem Sonnabend einer Feuerpause noch zustimmen. Einheiten der Armee haben sich bereits nach blutigen Kämpfen mit militanten Palästinensern aus dem Stadtgebiet von Gaza zurückgezogen.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) äußerte sich nach der Rückkehr von seiner Nahost-Reise optimistisch über eine Waffenruhe. "Nach meiner ersten Reise war ich noch zurückhaltend, jetzt bin ich zuversichtlich, dass wir kurz davor stehen", sagte Steinmeier der "Saarbrücker Zeitung". Der französische Präsident Nicolas Sarkozy bezeichnete den Konflikt im Gazastreifen als "humanitäre Tragödie", die dringend beendet werden müsse. "Diese Intervention trägt nicht zur größeren Sicherheit Israels bei", sagte Sarkozy.

Israel und die radikalislamische Hamas stritten sich weiterhin über letzte Details einer ägyptischen Initiative für eine Waffenruhe. Hamas-Politbürochef Chaled Maschaal sagte vor den Teilnehmern des Gipfeltreffens in Katar, der palästinensische "Widerstand" habe im Gazastreifen "keine Niederlage" erlitten. Deshalb sei Hamas auch nicht bereit, israelische Bedingungen zu akzeptieren. Maschaal rief alle Araber auf, die Beziehungen zu Israel abzubrechen. Ähnlich äußerte sich Syriens Staatschef Baschir al-Assad. Eine Friedensinitiative arabischer Staaten sei hinfällig, sagte er. Nach Angaben arabischer und israelischer Zeitungen sieht die ägyptische Initiative vor, dass zu Beginn eines Fünf-Punkte-Plans Israel seine Militäroffensive beenden und die Hamas zeitgleich die Raketenangriffe auf Ziele in Israel einstellen müsse. Danach sollten israelische Soldaten binnen einer Woche den Gazastreifen verlassen.

In der ersten Phase einer "Waffenruhe" sollten die Grenzübergänge nur für Hilfsgüter geöffnet werden. Strittig sei vor allem die Laufzeit einer Waffenruhe. Die Hamas will sich auf maximal ein Jahr binden, Israel dagegen eine dauerhafte Regelung. Darüber hinaus verlangt Israel einen klaren Zeitplan für die Freilassung des von der Hamas entführten Soldaten Gilad Schalit.