Fast sieben Jahre nach dem Anschlag auf eine Synagoge in Djerba mit 14 deutschen und sieben weiteren Todesopfern hat in Paris der Prozess gegen drei...

Paris. Fast sieben Jahre nach dem Anschlag auf eine Synagoge in Djerba mit 14 deutschen und sieben weiteren Todesopfern hat in Paris der Prozess gegen drei mutmaßliche Hintermänner begonnen. Der deutsche Islamist Christian G. aus Duisburg und der Bruder des tunesischen Attentäters, Walid Naouar, wurden mit Handschellen vor das Schwurgericht geführt. Der deutsche Angeklagte warf Frankreich einen unfairen Prozess vor und ließ über seinen Anwalt die Einstellung des Verfahrens beantragen. Er habe mit dem Attentat nichts zu tun gehabt: "Hier geht es nicht um Wahrheitsfindung, sondern um eine Hinrichtung", sagte der 42-Jährige. In einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte er um Hilfe gebeten. Entlastende Elemente der deutschen Behörden seien nicht übersetzt worden.

Dritter Angeklagter ist Al-Qaida-Führer Khalid Sheikh Mohammed, der wegen der Attentate vom 11. September 2001 bereits von den USA in Guantanamo festgehalten wird. Die Verdächtigen sind wegen Beihilfe zum Mord sowie Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung angeklagt. Der Attentäter von Djerba hatte sich am 11. April 2002 mit einem Gaslaster vor einer Synagoge in die Luft gesprengt.