In Frankreich haben Staatspräsident Nicolas Sarkozy sowie zwei Ministerinnen Morddrohungen mit beigelegten Kugeln des Kalibers neun Millimeter... Bilder von Nicolas Sarkozy und Carla Bruni.

Paris/Bordeaux. In Frankreich haben Staatspräsident Nicolas Sarkozy sowie zwei Ministerinnen Morddrohungen mit beigelegten Kugeln des Kalibers neun Millimeter erhalten. Die Schreiben seien Ende vergangener Woche bei Sarkozy, Innenministerin Michaele Alliot-Marie und Justizministerin Rachida Dati eingegangen, teilten Regierung und Staatsanwaltschaft gestern in Paris mit. Anti-Terror-Ermittler fahnden nun nach dem Absender der Schreiben.

Es handelt sich jeweils um einen zweiseitigen, maschinengeschriebenen Brief. Die Empfänger werden als Initiatoren von "freiheitstötenden, faschistischen Gesetzen" gebrandmarkt, die den Hass anstachelten. Auch der ehemalige konservative Premierminister und heutige Bürgermeister von Bordeaux, Alain Juppe, erhielt einen derartigen Brief. Laut seinen Mitarbeitern hatte der Brief die Form eines "Rundschreibens" an mehrere Empfänger. Der Brief an Juppe, der der Nachrichtenagentur AFP in Kopie vorlag, enthält zahlreiche unzusammenhängende Äußerungen in beleidigendem Ton. Auch Sarkozy, Alliot-Marie und Dati sowie andere Politiker werden darin angegriffen.

"Das sind die Risiken des Berufs", sagte Juppe. "Das ist nicht das erste Mal, und es wird nicht das letzte Mal sein, vermute ich." Er habe den Brief gar nicht erst "im Detail" gelesen. In den vergangenen Wochen hatten bereits zwei Senatoren der Regierungspartei UMP Drohbriefe mit Kugeln erhalten, in einem Fall allerdings Kaliber 38. Auch in ihnen war Sarkozy bedroht worden.