Umstrittener Priester Gerhard Maria Wagner wird nun doch nicht Weihbischof in Linz. Er hatte die „Harry-Potter“-Romane als Ausdruck des Satanismus bezeichnet und sah den Hurrikan „Katrina“ in New Orleans als Gottes Zeichen für die Sündhaftigkeit der dort lebenden Menschen.

Wien. Nach massiver Kritik an seinen konservativen Ansichten hat der österreichische Priester Gerhard Maria Wagner seinen Verzicht auf das Amt eines Weihbischofs von Linz erklärt. Die Bischofskonferenz kam in Wien zu einer Krisensitzung zusammen, in der es mit Blick auf den Fall Wagner um die aktuelle Situation der Kirche in Österreich gehen sollte.

Wagners Berufung hatte zu Protesten im Kirchenvolk geführt. Der 54 Jahre alte Geistliche hatte mehrfach öffentliche Kontroversen ausgelöst. So bezeichnete er die "Harry-Potter"-Romane als Ausdruck des Satanismus. Nach dem Hurrikan "Katrina" in New Orleans erklärte er, Grund dafür sei möglicherweise die Sündhaftigkeit der dort lebenden Menschen.

"Angesichts der heftigen Kritik bin ich im Gebet und nach Rücksprache mit dem Diözesanbischof zu dem Entschluss gekommen, den Heiligen Vater in Rom um Rücknahme meiner Ernennung zum Weihbischof von Linz zu bitten", heißt es in einer vom Linzer Bischof Ludwig Schwarz verbreiteten Erklärung Wagners.

Die Berufung Wagners war die zweite umstrittene Entscheidung Benedikts in den vergangenen Wochen. Ende Januar hatte der Papst die Exkommunizierung des Holocaust-Leugners Bischof Richard Williamson aufgehoben.