Die wie eine Nationalheldin gefeierte US-Soldatin Jessica Lynch (20) hat dem Verteidigungsministerium vorgeworfen, die Geschichte ihrer Gefangenschaft im Irak und ihre spätere Befreiung dramatisiert zu haben. "Ich glaube nicht, dass es wirklich so passiert ist", sagte Lynch dem US-Fernsehsender ABC. Entgegen Angaben der Behörden habe sie beispielsweise vor der Gefangennahme keinen einzigen Schuss abgeben können, da ihre Waffe geklemmt habe. Nach offizieller US-Darstellung hatte sich Lynch bis zuletzt gewehrt, um eine Gefangenschaft zu verhindern. "Ich bin keine Heldin", sagte Lynch. "Sie haben mich als eine Art Symbol benutzt." Man wollte die Unterstützung der Öffentlichkeit für den Irak-Krieg bekommen. Lynch, die inzwischen ehrenhaft aus der Armee entlassen wurde, war zu Beginn des Irak-Krieges bei einem Verkehrsunfall des Konvois ihrer Einheit schwer verletzt worden. Der Konvoi hatte sich verirrt und war unter Beschuss geraten, wobei mehrere Soldaten getötet wurden. Lynch war in ein Krankenhaus gebracht worden. US-Kameras dokumentierten die Befreiungsaktion. (HA)