Derzeit ist unklar ob es sich hierbei um eine gute Geheimdienstinformation oder um Propaganda handelt

London. Die USA haben nach Angaben von Außenminister Colin Powell Hinweise darauf, dass Präsident Saddam Hussein Iraker mit Chemiewaffen umbringen und den alliierten Truppen dann die Schuld geben will. Solche "Überlegungen" würden derzeit anscheinend in der irakischen Führung angestellt, sagte Powell in einem am Montagabend ausgestrahlten Interview mit dem britischen Nachrichtensender Sky News. Auf die Frage, ob das nicht reine Spekulationen seien, antwortete er: "Wir haben (entsprechende) Berichte, und es gibt einige Beweise für diese Berichte." In den amerikanischen und britischen Medien kursieren Berichte, wonach Schiiten angeblich mit Giftgas getötet und dann in irakische Uniformen gesteckt werden sollen. Damit wolle die irakische Regierung dann den Eindruck erwecken, dass die Alliierten feindliche Soldaten "vergast" hätten. Ein Militärexperte von Sky News sagte, dies sei entweder "schwarze Propaganda" der Amerikaner oder eine besonders gute Geheimdienstinformation. Was richtig sei, könne man zur Zeit nicht herausfinden. Powell äußerte sich zufrieden über den bisherigen Kriegsverlauf. Dass die amerikanische Bevölkerung auf die Bilder der getöteten und gefangen genommenen US-Soldaten schockiert reagiere, sei ganz natürlich. Bei vielen dringe jetzt erst durch, dass dies ein richtiger Krieg und kein "Videokrieg" sei, sagte Powell. Das sei vor zwölf Jahren im Golfkrieg genauso gewesen.