Russlands Präsident Wladimir Putin wird nicht am G8-Gipfel in den USA teilnehmen. Regierungschef Dmitri Medwedew wird zu dem Treffen am 18. und 19. Mai reisen.

Moskau. Der Kreml hat die Mitteilung des Weißen Hauses in Washington bestätigt, dass Präsident Wladimir Putin nicht am G8-Gipfel in den USA teilnimmt. Statt Putin werde Regierungschef Dmitri Medwedew zu dem Treffen am 18. und 19. Mai reisen, teilte das Presseamt des Staatsoberhaupts am Donnerstag in Moskau mit.

Putins Absage habe aber nichts zu tun mit der wiederholten Kritik der USA an der Menschenrechtssituation in Russland, betonte der Kremlfunktionär Arkadi Dworkowitsch. „Das sind wirklich lächerliche Vermutungen. Putin fürchtet sich nicht vor scharfen Fragen“, sagte Dworkowitsch dem Radiosender Echo Moskwy.

Russische Medien hatten wiederholt über ein gespanntes persönliches Verhältnis zwischen Putin und US-Präsident Barack Obama berichtet. Moskau lehnt zudem die geplante US-Raketenabwehr in Europa strikt ab und droht mit massiven militärischen Gegenmaßnahmen.

Putins erste Auslandsreise nach dem Amtsantritt führt damit möglicherweise nach China. Nach Angaben des Außenministeriums in Moskau ist ein Besuch des Kremlchefs in Peking für Juni bereits fest vereinbart. Russland und China pflegen vor allem im Energiebereich enge Beziehungen. Allerdings steht für Juni auch Putins Reise zum G20-Gipfel in Los Cabos (Mexiko) auf dem Programm.

Der russische Präsident hatte seine Absage zur Reise nach Camp David (US-Staat Maryland) in einem Telefonat mit Obama am Vortag mit der anstehenden Regierungsbildung in Moskau begründet. Sprecherin Natalia Timakowa sagte in Moskau, Putin wolle mit den künftigen Ministern vor ihrer für Mitte Mai geplanten Ernennung sprechen.