Deauville. Die demokratischen Reformen in Tunesien und Ägypten werden mit bis zu 40 Milliarden US-Dollar - umgerechnet gut 28 Milliarden Euro - belohnt. Die führenden Industriestaaten und Russland (G8) richteten am Freitag mit großzügigen Kreditzusagen bis 2013 zugleich eine klare Botschaft an totalitäre Regime wie in Syrien und Libyen: Lasst den arabischen Frühling zu, der Wandel lohnt sich.

Die Kredite kommen von internationalen Finanzorganisationen wie der Europäischen Investitionsbank, der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung sowie dem Internationalen Währungsfonds (IWF).

Bundeskanzlerin Angela Merkel wertete den G8-Gipfel im französischen Deauville als Erfolg. "Es geht jetzt vor allem darum, dass das Geld schnell zu den Menschen kommt", sagte sie. Deutschland werde zudem 300 Millionen Euro Schulden Ägyptens umwandeln, um dort mit dem Geld bis zu 5000 Ausbildungsplätze und 10 000 neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Angesichts wachsender Risiken für die Weltwirtschaft durch übermäßige Verschuldung selbst in reichen Ländern wie den USA und Japan wollen die G8 den eingeschlagenen Sparkurs noch verstärken. Vor allem die USA verpflichteten sich erstmals im Kreis der wichtigsten Partner, ihre Finanzen dauerhaft zu sanieren.